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Institut für Informatik

Michael Wand
Christian Ali Mehmeti-Göpel
Wintersemester 2020/21DIGITAL

Templates & Speicherverwaltung

Übung 5
Einführung in die Softwareentwicklung







Aufgabe Tupel

Letzte Änderung: 07. December 2020, 14:33 Uhr
15 Punkteim Detail
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Auf Blatt 3 haben wir gesehen, wie man structs zur sinnvollen Gruppierung von Daten einsetzen kann. Braucht man viele solcher Gruppierungen, kann die Anzahl an structs schnell dazu führen, dass man die Übersicht verliert. Wir wollen jetzt mithilfe von Templates eine Alternative zu structs implementieren und deren Tradeoffs diskutieren. Als Basis verwenden wir folgende Deklaration:


pair.h

template <typename F, typename S>
struct pair {
    F first;
    S second;

    void swap(pair<F, S>& other) {
        // ...
    }
};

template <typename F, typename S> inline
bool operator ==(const pair<F, S>& lhs, const pair<F, S>& rhs) {
    // ...
}

template <typename F, typename S> inline
bool operator !=(const pair<F, S>& lhs, const pair<F, S>& rhs) {
    // ...
}

template <typename T> inline
void flip(pair<T, T> &p) {
    // ...
}

  1. Ergänzen Sie einen passenden Konstruktor, der zwei Argumente nimmt und damit first und second initialisiert.
  2. Implementieren Sie die Vergleichsoperatoren == und !=.
  3. Implementieren Sie die oben angedeutete Funktion swap, die ein anderes pair mit denselben Typparametern akzeptiert und jeweils first und second zwischen den Paaren austauscht.
  4. Implementieren Sie außerhalb von pair eine freistehende Funktion flip, die innerhalb eines Paares die Werte von first und second vertauscht.
    Warum haben wir nur T und nicht F und S als Templateargument?
  5. Betrachten Sie den untenstehenden Codeauszug. Durch unglückliche Variablenbenennung und exzessize Benutzung von pair ist dem Programmierer des Codes der Fehler unterlaufen, dass ein 2D-Punkt an eine Funktion übergeben wird, die eigentlich einen Bruch kürzen soll. Der Compiler kann diesen Fehler nicht erkennen, da für ihn beide Paare dieselbe Bedeutung haben.
    Schreiben Sie den Codeauszug unter Verwendung von zwei unterschiedlichen structs (eins für Punkte, eins für Brüche) so um, dass dieser Fehler zur Compilezeit gefunden wird. Überlegen Sie sich gleichzeitig sinnvolle Namen für die Membervariablen Ihrer structs (nicht first und second!)

    #include <cstdint>
    #include <numeric>
    
    pair<int64_t, int64_t> project_point_onto_second_axis(const pair<int64_t, int64_t> &p) {
        return pair<int64_t, int64_t>(p.first, 0);
    }
    
    pair<int64_t, int64_t> cancel_fraction(const pair<int64_t, int64_t> &p) {
        // find greatest common divisor (c++17 and later)
        int64_t gcd = std::gcd(p.first, p.second);
        return pair<int64_t, int64_t>(p.first / gcd, p.second / gcd);
    }
    
    int main() {
        // this is a fraction
        pair<int64_t, int64_t> a(10, 4);
        // this is a 2D point on an integer grid
        pair<int64_t, int64_t> p(-2, 3);
    
        pair<int64_t, int64_t> b = project_point_onto_second_axis(p);
        pair<int64_t, int64_t> c = cancel_fraction(b);
    
        std::cout << c.first << " " << c.second << "\n";
    }
    




Aufgabe Vector

Letzte Änderung: 14. December 2020, 11:03 Uhr
25 Punkteim Detail
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Mit std::vector haben Sie bereits auf vergangenen Blättern gearbeitet. std::vector ist ein sehr effektiver Weg, um manuelle Speicherverwaltung mittels new[] and delete[] zu umgehen. Generell sollten Sie in allen folgenden Aufgabenblättern std::vector verwenden, anstatt Speicher für Arrays selbst zu verwalten. Eine vollständige Liste der unterstützten Operationen von std::vector erhalten Sie auf https://en.cppreference.com/w/cpp/container/vector .


In dieser Aufgabe wollen wir std::vector teilweise nachimplementieren, um die internen Mechanismen zu verstehen. Es geht hier also explizit darum, den Speicher manuell zu verwalten. Denken Sie bei manueller Speicherverwaltung immer an die rule of three!


Ein std::vector<T> speichert intern einen Pointer auf ein C-Array vom Typ T. Der std::vector ist dabei der "Owner" des C-Arrays, das heißt, dass der std::vector das Array selbst anlegt und am Ende seiner Lebenszeit das C-Array eigenständig löscht. Sie können C-Arrays eines Typs T mittels new T[n] dynamisch allokieren, dabei ist n die Größe des Arrays. Arrays lassen sich nicht nachträglich vergrößern oder verkleinern. Falls also eine Operation ein größeres C-Array benötigen würde (z.B. push_back), erzeugen wir ein neues C-Array mit doppelter Länge (oder Länge 8, falls das Array zu Beginn leer war) und kopieren alle Werte vom alten C-Array in das neue C-Array um. Intern müssen wir uns also nicht nur merken, wie groß das C-Array ist ("Kapazität"), sondern auch, wie viele Elemente wir darin gespeichert haben ("Größe"). Achten Sie darauf, das alte C-Array zu löschen, falls Sie es gegen ein neues ersetzen.


Weil wir mit Templates arbeiten, muss vector vollständig im Header implementiert werden.


Implementieren Sie folgende Funktionen:



Natürlich dürfen Sie auch Hilfsfunktionen nach eigenem Ermessen hinzufügen, um die Implementierung übersichtlicher zu halten.


Sie können diesen Codeschnipsel zum Testen verwenden.
#include <iostream>

int main(){
    vector<int32_t> myvec;

    for(int32_t i = 0; i < 200; i++)
        myvec.push_back(i);

    // 200
    std::cout << myvec.size() << std::endl;
    // 256
    std::cout << myvec.capacity() << std::endl;

    myvec.shrink_to_fit();

    // 200
    std::cout << myvec.size() << std::endl;
    // 200
    std::cout << myvec.capacity() << std::endl;

    for(size_t i = 0; i < myvec.size(); ++i)
        std::cout << myvec[i] << "   ";
    std::cout << std::endl;
}